Hof Tonndorf Forum
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Stefan
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Tiere auf dem Hof Empty Tiere auf dem Hof

Do Jul 28, 2022 8:16 am
Wollt ihr gerne Tiere auf dem Hof haben? Oder lieber nicht? Warum? Welche Bedürfnisse und Befürchtungen stecken dahinter?
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Petra
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Tiere auf dem Hof Empty Re: Tiere auf dem Hof

Do Jul 28, 2022 3:26 pm
Ich persönlich finde den Hof zu klein um (Nutz)Tiere dort artgerecht zu halten. Ich fände es schon, den Garten für viele Dinge zu nutzen: zum spielen, Baden, Planschen für jung und alt, zum Anbau von Gemüse und Obst, zum gemeinsamen verweilen am Lagerfeuer, zum Chillen und entspannen,.... für mich kann das im Kopf nicht mit Nutztierhaltung vereinbart werden. Zudem gibt es um uns herum sehr viele Menschen, die Nutztiere halten und deren Produkte wir beziehen könnten (Millch, Joghurt, Quark vom Schloss, Eier von ungefähr jedem zweiten Tonndorfer Hof, ebenso Geflügel, falls gewünscht) Mit Haustieren bin ich noch unentschlossen. Auch hier befürworte ich eine artgerechte Haltung, was ja ne nach Tier untescheidlich aussieht. Ich persönlich möchte mich auch einfach nicht um Tiere kümmern müssen.

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Joerg
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Tiere auf dem Hof Empty Re: Tiere auf dem Hof

Do Jul 28, 2022 4:44 pm
Wir haben ein Haustier: 1 Kätzin, Molly, gute zehn Jahre alt, dreifarbig, 3,8 kg, sensibel, scheu, Indoor-Exemplar. Wohnungskatze seit jeher. Würden wir gern behalten.

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Christoph
Christoph
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Tiere auf dem Hof Empty Re: Tiere auf dem Hof

Do Jul 28, 2022 4:53 pm
Ihr Lieben,

ich hatte gerade einen ausführlichen Beitrag verfasst. Bei Abschicken erschien dann die Mitteilung:
Neue Mitglieder haben in den ersten 7 Tagen keine Befugnis, externe Links oder Mailadressen zu posten. Bitte kontaktieren Sie den Administrator um mehr Informationen zu erhalten.

Schade. Ich hätte euch gerne an meinen Gedanken dazu teilhaben lassen.

Liebe Grüße
Christoph
Isabell
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Tiere auf dem Hof Empty Re: Tiere auf dem Hof

Do Jul 28, 2022 8:13 pm
Ich sehe das fast identisch wie Petra, ich würde den Garten und Hof gerne für uns Menschen und eventuell Haustiere nutzen, für Nutztiere finde ich den Platz zu klein. Mit Haustieren bin ich insoweit einverstanden, wenn sich die Tiere gut in die Gemeinschaft integrieren lassen und es vorallem mit den Kindern gut funktioniert, da man natürlich nicht immer in jeder Situation dabei ist. In unserer alten Gemeinschaft wurden sowohl Männer als auch Kinder von einem ängstlichen Hund gebissen/ aggressiv angegangen, sodass ich Angst um mein Kind hatte und es nicht mehr allein auf dem Hof spielen konnte, wenn das Tier ebenfalls dort frei rumgelaufen ist. Außerdem müsste man dann über Verantwortlichkeiten sprechen, wer pflegt die Tiere, was ist, wenn beispielsweise besagte Tiere Hinterlassenschaften auf den Gelände absetzen, Dinge kaputt gemacht werden o. ä. Meine Tochter würde sich generell sehr über Haustiere auf dem Hof freuen, ich selbst möchte nicht die (alleinige) Verantwortung für ein Tier übernehmen.

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Christoph
Christoph
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Tiere auf dem Hof Empty Re: Tiere auf dem Hof

Do Jul 28, 2022 11:20 pm
Hallo ihr Lieben,

der Admin hat mir aus der Patsche geholfen.  :-)

Ich denke, dass der Begriff "Tiere" etwas weit gefasst ist und wir da sehr differenzieren sollten. Ein Aquarium oder Terrarium in einem Privatzimmer ist etwas anderes als Hunde oder Katzen, die durchs gesamte Haus laufen.

Ich schrieb schon im Diskussionsfaden "Wohraumfrage":

Außerdem wünsche ich mir Tiere auf dem Hof. Bei Selbstversorgung, natürlichen Kreisläufen und für eine umfassende Reccourcennutzung sind sie im Grunde unverzichtbar. Ich denke da z.B. an Hühner oder Legeenten oder Legewachteln. Da wären aber auch mobile Lösungen möglich, es müssen keine festen Bauten geplant werden. Stallungen für meine Milchschafe plus deren beiden Herdenschutzhunde können sein, müssen aber nicht. Es wäre zwar schön diese auch zeitweilig auf dem Hof unterbringen zu können, z.B. in der Lammzeit. Auch da gibt es mobile Lösungen. Z.B. genügt ein temporär abgesperrter Bereich im Garten plus ebenfalls temporär dort aufgebautes Weidezelt. Die Tiere können auch das ganze Jahr draußen auf Weideflächen in der Nähe verbringen (ich habe wetterfeste Weidezelte). Etwas Lagerplatz für Futter (z.B. Getreide) und für die sichere Verwahrung von wertvollem Material wird nötig sein. Lagerplätze für Heu etc. wäre natürlich schön, dieser kann aber ggf. auch woanders organisiert werden.

Meine persönlichen Ambitionen beziehen sich also erst mal ausschließlich auf Nutztiere, weil sie für mich zum Selbstversorgerkonzept auf dem Land gehören und schon seit Jahren nicht nur Bestandteil von meiner persönlichen Nahrungsmittelerzeugung sind, sondern meiner ganzen Lebensweise. Ich lebe quasi in und mit der Natur, also mit den Tieren und den ganzen Kreisläufen. Die Tiere sind  schon vorhanden und ich würde sie gerne in die Hofgemeinschaft einbringen. Wer sich näher zu meinem Tieren belesen will, kann das hier tun: https://www.facebook.com/Milchschafe-und-Selbstversorgung-100783962506925   Desweiteren können die Tiere uns noch viel mehr geben und vielerlei Bezüge vermittel. Z.B. Lernort sein, sowohl für Erwachsene, aber auch die Kinder der Talschule, des Waldkindergartens und des Dorfes. Gerne begleite ich solche Projekte auch fachlich.

Jedenfalls würde ich mich freuen, wenn diese Vision Wirklichkeit wird: Klick mich

Auf Bedürfnisse, Ängste/Phobien/Traumata, Unverträglichkeiten (Allergien) etc. nehme ich selbstverständlich Rücksicht. Werden die genannten Tiere auf den Hof aus den genannten Gründen auch temporär nicht gewünscht sind, bringe ich sie ganzjährig außerhalb unter (z.B. Weidefläche mit mobilem Weidezelt) und verzichte ggf. auf Geflügel ganz. Wobei Legewachteln viel weniger Platz benötigen, als Hühner und es da sehr kreative Lösungen gibt.
Aber vielleicht lassen sich manche Vorbehalte auch durch Aufklärung und Gespräch lösen. Nach meinem Wissenstand haben sich die wenigsten Mitbewohner mit Nutztierhaltung intensiv befasst und daher wäre meine Frage auch, welche Vorstellungen da existieren, was deren Haltungen und Ansprüche betrifft. Gerne informiere ich hierzu umfassend, wenn diesbezüglich Offenheit oder Interesse gezeigt wird. Ich lade z.B. alle zukünftigen und potenziellen Mitbewohner schon mal zum Biohof Gönnamühle ein, wo ich bis zum Umzug nach Tonndorf vorübergehend mit meinen Tieren wohne: https://www.facebook.com/muehlenmoeller/  Am Besten sagt ihr mir Bescheid, wann ihr kommen wollt, dann könnt ihr die Tiere erleben und natürlich mit mir über Tierhaltung reden.

Ich regagiere allergisch auf Bienenstiche, d.h. ich habe eine Bienengiftallergie. Bienenstöcke auf dem Hofgelände oder im Garten wären daher nicht ideal, aber es käme auch darauf an, wo. Ich habe deswegen aber keine Phobien, was Bienen betrifft und sehe das recht rational und gelassen. Bienen kommen schließlich überall vor.  ;-)

Für andere Tiere bin ich grundsätzlich offen und es bestehen meinerseits auch keine Berührungsängste. Ob vorhandene Tiere aber unbedingt das Haus oder alle Räume des Hauses betreten sollen, einschließlich Gemeinschaftsküche etc., das hängt für mich sehr von den konkreten Tieren ab, u.a. auch deren Größe und ihrem Verhalten usw.

Liebe Grüße
Christoph
Isabell
Isabell
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Tiere auf dem Hof Empty Re: Tiere auf dem Hof

Fr Jul 29, 2022 8:29 am
Hallo Christoph, prinzipiell würde für mich nichts gegen Nutztierhaltung sprechen, doch ich finde das Gelände dafür zu klein und ich würde gerne den nutzbare Fläche des Gartens und des Hofes nicht durch Tiergehege verkleinern. Aus meiner Perspektive würde ich bevorzugen, dass die Nutztiere nicht mit auf dem Hof leben. Ich kann mir aber gur vorstellen, dass es in Tonndorf möglich ist dafür eine geeignete Wiese zu finden.

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Christoph
Christoph
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Tiere auf dem Hof Empty Nutztierhaltung grundsätzlich

Fr Jul 29, 2022 2:18 pm
Hallo Isabell,

an welche Nutztiere denkst du? Legewachteln lassen sich mit Sicherheit auch auf dem Hofgelände halten. Da gibt es sehr kreative Lösungen, die die verfügbare Fläche ggf. gar nicht beeinträchtigen.

Ich möchte meine oben in meinem Beitrag eingangs erwähnte Anregung, bei der Tierhaltung zu differenzieren, nochmals wiederholen. Sonst nützt diese Diskussion überhaupt nichts. Eine Legewachtel oder ein Bienenvolk ist etwas anderes, als eine Milchkuh oder ein Arbeitspferd. Und ein Aquarienfisch etwas anderes, als ein Bernhardiner.

Im Übrigen habe ich bis Ende Juni, also bis vor vier Wochen, in der Stadt in einer Mietwohnung gewohnt. Und hatte noch nicht mal eigenes Land oder Wiesen oder irgend was. Und habe trotzdem Nutztiere gehalten, nämlich Milchschafe, Herdenschutzhunde und Geflügel. Auf Naturschutzflächen, Ausgleichsflächen, Wiesenflächen, Buschland usw., gezäunt mit mobilem Elektrozaun (auch das Geflügel) plus ggf. einen baufälligen Wohnwagen oder Weidezelte als Wetterschutz.

Was spricht dagegen, eine kleine Gruppe von vielleicht fünf Milchschafen zur Lammzeit im Februar temporär auf den Hof zu holen und z.B. im Garten einen versetztbaren Pferch abzustecken, auf den Beetflächen, die zu der Zeit sowieso brach liegen? Was am Hofleben würde dies beeinträchtigen?

Ich bin überzeugt, dass eine Menge geht, wenn man will. Und wenn man etwas tiefer ins Thema einsteigt. Und wenn man konkret wird.

Liebe Grüße
Christoph


Zuletzt von Christoph am Fr Jul 29, 2022 3:58 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Christoph
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Tiere auf dem Hof Empty Re: Tiere auf dem Hof

Fr Jul 29, 2022 3:55 pm
Petra schrieb:Ich persönlich finde den Hof zu klein um (Nutz)Tiere dort artgerecht zu halten.
Geht es wirklich primär darum? Oder spielen da nicht eher andere Beweggründe mit rein?
Und meinst auch du, dass das pauschal für alle Nutztiere gilt, auch für Honigbienen, Tauben, Seidenraupen, Legewachteln, Zwerghühner, essbare Schnecken, essbare Insekten, Tilapien und die ganze Liste von Nutztieren, die ich hier nicht schaffe, aufzuzählen?
Sind nicht auch Katzen oder Schnauzer, die wir dazu nutzen, Mäuse und Ratten auf dem Hof und in den Gebäuden zu erjagen, Nutztiere?
Und sind nicht auch Tiere, die wir dazu nutzen, unser Wohlbefinden zu erhöhen, weil sie uns einfach Freude bereiten, Nutztiere?  
Usw. Wie definierst du die Grenze zwischen Nutz- und Haustier?

Zudem gibt es um uns herum sehr viele Menschen, die Nutztiere halten und deren Produkte wir beziehen könnten (Millch, Joghurt, Quark vom Schloss, Eier von ungefähr jedem zweiten Tonndorfer Hof, ebenso Geflügel, falls gewünscht)
Dieses Argument irritiert mich jetzt wirklich. Wir können uns auch zum Hausbau Handwerker holen, das Gemüse und Obst bei den Nachbarn, Marmelade und Brot im Dorfladen in Tiefengruben kaufen, die Fenster von Fensterputzern aus der Gegend putzen lassen und viele andere Dienstleistungen oder Produkte einkaufen.
War nicht unsere Anliegen, so, wie wir uns bis jetzt verständigt haben, etwas anderes? Ich zitiere mal aus dem Konzeptentwurf:

Eine Selbstversorgung, nicht nur mit Nahrung sondern auch in weiteren Lebensbereichen (Bauen, Gesundheit, Verwaltung, Kultur, Energieversorgung, Bildung) wird von uns, soweit wie möglich angestrebt. Es gilt unser aller Bewusstsein zu entwickeln für einen genügsamen, innovativen Lebensstil, den schonenden Umgang mit den vorhandenen natürlichen Ressourcen, den Umwelt- und Tierschutz und soziales Miteinander.
Mich bewegt genau dieser Ansatz, zu überlegen, wie Nutztierhaltung möglich ist und welche Tiere geeignet sind - und nicht ob. Ansonsten können wir auch gleich eine Abstimmung machen, wer für oder gegen "Nutztierhaltung ist", ohne zwischen Insekten und Rindern zu differenzieren). Denn die Nutztierhaltung, so wie ich sie verstehe, betreibe und umsetze, dient beileibe nicht nur der Selbstversorgung mit Nahrungsmittel, sondern mehreren der angesprochenen Anliegen und ist darüber hinaus zutiefst sinnstiftend, hat einen wichtigen Einfluss auf uns Menschen bzw. eine wichtige Funktion, was unsere Persönlichkeit betrifft. Wenn, ja wenn man einen Bezug dazu hat.

Wer von euch hat die" Nutztierhaltung" bisher intensiv betrieben und hat einen Zugang und einen Bezug dazu? Wer von euch weiß, was sie uns gibt, weit über Lebensmittel hinaus? Wer von euch weiß, welche Ansprüche die verschiedenen, potenziellen Nutztiere haben, wieviel Platz sie benötigen, wie eine "artgerechte", oder besser bedürfnisgerechte Haltung aussehen könnte und wie man das alles innovativ umsetzen könnte? Gerne würde ich darüber mit euch in Austausch treten. Falls ihr das möchtet und ehrliches Interesse besteht.

Petra schrieb:Mit Haustieren bin ich noch unentschlossen. Auch hier befürworte ich eine artgerechte Haltung, was ja ne nach Tier untescheidlich aussieht.
Was unterscheidet für dich ein Nutztier von einem Haustier? Und warum geht Haustierhaltung, wenn Nutztierhaltung nicht geht, so ganz pauschal?

Ich persönlich möchte mich auch einfach nicht um Tiere kümmern müssen.
Okay - das ist nämlich eine ganz andere Motivation. Für dich sind die Tiere Arbeit. Eine Verpflichtung, die dir unangenehm ist. Mich würde da interessieren, welchen Bezug du dazu hast und warum du Tierhaltung als unangenehme Arbeit und Verpflichtung empfindest und nicht als etwas Sinnstiftendens, Wertvolles. Wie z.B. der Hausbau, der Ausbau eines Bauwagens, die Versorgung eurer Kinder und die Beziehung zu ihnen...was du ja vermutlich gern tust.

Es geht hier um Beziehungen und Bezüge. Zu Tätigkeiten, Lebewesen, natürlichen Kreisläufen... Ich habe nicht den Anspruch oder die Vorstellung, dass jeder zu allem eine Beziehung bzw. einen Bezug hat bzw. haben muss und das als sinnstiftend und persönliche Bereicherung erfahern muss. Was mich nur stört, ist eine Rationalisierung, indem bei Anliegen, Projekten und Tätigkeiten, die einem selbst eher lästig erscheinen bzw. denen man rein subjektiv uninteressiert bis ablehend gegenüber steht (warum auch immer), nach objektiven Gründen gesucht wir, warum das gar nicht geht. Und dabei unzulässig pauschalisiert wird.

Wer sich einfach nicht um Tiere kümmern müssen will, kann das einfach sagen. Für den/die ist es egal, ob die Tiere im Hof oder anderswo untergebracht sind. Er/sie wird sich nicht kümmern wollen.  ;-) Dann wird es wohl auch kein gemeinsam betriebenes Projekt in dieser Richtung geben. Womit wir wieder bei meinen Fragen sind, was die gemeinsame Ökonomie betrifft...wie soll das dann funktionieren?
Desshalb geht es bei dieser Frage für mich nicht nur darum, ob Tierhaltung im Hof gewollt ist oder nicht, sondern wie die Einstellung generell dazu ist. Ich höre daher genau hin und möchte den Blick da auch in der Diskussion unbedingt auf Tierhaktung generell weiten.

Gerne würde ich eure Gedanken aufnehmen und mit euch zu diesem Thema in Austausch treten...egal, ob hier verschriftlicht oder im persönlichen Gespräch. Aber wie oben schon gesagt: Wenn ihr das möchtet und wirklich offen und interessiert seid. Ich möchte damit niemanden bedrängen oder gar missionieren.  ;-)

Liebe Grüße
Christoph
Isabell
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Tiere auf dem Hof Empty Re: Tiere auf dem Hof

Sa Jul 30, 2022 10:38 pm
Im Februar würde ich beispielsweise die Erde der Beetflächen vorbereiten und die ersten Pflanzen können da ja auch schon gesetzt werden. Zudem würde ich einen Permakulturgarten bevorzugen, bei dem es ja eigentlich keine Brachflächen gibt.

Über die Haltung von Legewachteln weiß ich tatsächlich nicht so viel, das müsste man dann genauer besprechen was und wie das möglich ist. Meine Fragen bei freilaufenden Hühnern wären dann zum Beispiel, liegt dann nicht überall Hühnerkacke rum, wie sieht es mit den Verantwortlichkeiten aus (siehe anderer Beitrag von mir), muss ich dann ständig aufpassen, dass kein Huhn ausversehen aus der Haustür entwischt etc.?

Mit (freilaufenden) Haustieren meine ich vor allem Hunde und Katzen. Selbstverständlich spricht für mich nichts gegen ein Aquarium oder einen Hamster im Stall. Nutztiere sind nach meiner Definition Tiere, dessen Produkte man für die Ernährung o. ä. nutzt. Genauer meine ich damit größere Säugetiere.

Ich denke es ist sinnvoll erstmal noch andere Meinungen zu diesem Thema zu hören, denn die oben genannten Punkte sind ja nur meine Sicht.
Christoph
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Tiere auf dem Hof Empty Re: Tiere auf dem Hof

So Jul 31, 2022 8:25 pm
Hi Isabell und alle anderen,

das mit den Beetflächen war doch nur ein Beispiel. Ich bin sicher, dass sich Möglichkeiten finden, 5-10 Legewachtern oder 5 Zwerghühner in einer mobilen Voliere unterzubringen, um sie in einen Permakuturgarten zu integrieren. Es gibt da sehr interessante Modelle und Lösungen und die Tiere würden einen Permakutur-Kreilauf bereichern, wenn man ihn so konzipiert. Legewachteln z.B. müssen auch nicht zu ebener Erde untergebracht werden und können auch in mehreren Etagen leben, die sie über schräge Rampen selbst ersteigen.
Genauso bin ich ziemlich sicher, dass sich im Winter ein kleiner Bereich findet, in dem 3-5 hochträchtige Mutterschafe ab kurz vor der Geburt für wenige Wochen untergebracht sind und lammen können. Wenn die Lämmer 2-3 Wochen alt und fitt sind, kommen alle Tiere wieder raus auf die Weideflächen, wo sie das ganze übrige Jahr verbringen, nämlich 10 bis 11 Montate. Aber natürlich können sie auch draußen lammen, auf der Weide, wenn eine Anwesenheit auf dem Hof gar nicht erwünscht ist (habe ich ja die vergangenen Jahre auch so gemacht, da ich in einer Mietwohnung in der Stadt gewohnt habe).

Und: Ich bin gegen freilaufende Hühner. ;-) Tiere sollen ihren Bereich haben, der natürlich auch mobil sein und regelmäßig wechseln kann.

Die Frage, die sich mir stellt, ist eher, ob Tiere erwünscht(!) sind, oder nicht. Denn: Sind sie erwünscht und werden als Bereicherung empfunden, bestünde Interesse und Bereitschaft, darüber nachzudenken, wie wir dies realisieren könnten. Besteht grundsätzlich kein Interesse, wird Tierhaltung sowieso abgelehnt oder wird diese als lästige Belastung/Verpflichtung empfunden oder als störend, dann werden natürlich alle möglichen, anscheinend rationalen Gründe bemüht, warum das sowieso nicht geht.  ;-) Ich fände es dann ehrlicher, einfach dazu zu stehen, dass Tiere nicht gewollt sind.

Daher meine Bitte: Geht in euch und prüft eure Motivation.
Wollt ihre Tiere? Würdet ihr gerne welche halten und wenn ja, welche? Oder würdet ihr gerne, aber ihr wisst nur nicht, wie das umgestetzt werden könnte, weil ihr euch mit Tieren und Tierhaltung nicht genügend auskennt?
Oder wollt ihr keine Tiere? Z.B. weil sie eine lästige Verpflichtung für euch sind? Oder stören? Oder wollt ihr nur keine Tiere, deren Produkte man essen kann, weil ihr Vegetarier/Veganer seid? Oder aus Gründen der persönlichen Weltanschauung Tierhaltung sowieso grundsätzlich ableht?
Wenn die Frage der Motivation und der grundsätzlichen Einstellung zur Tierhaltung und auch zur Erzeugung von Lebensmitteln über Tierhaltung geklärt ist, hätten wir eine Basis, diese Frage anzugehen. Ansonsten verlieren wir uns in der Diskussion um Phantome und kommen nicht zu dem, was dahinter steht.

Das betrifft übrigens alle Fragen unseres Zusammenlebens, auch z.B. die künftige Gestaltung der Wohngebäude, die Alltagsgestaltung des Gemeinschaftslebens, Gemeinsame/Solidarische Ökonomie oder nicht? Was sind die Bedürfnisse, die hinter unseren geäußerten Vortellungen stehen? Oder von welchen Vorstellungen geht jeder Einzelne aus und spiegeln diese überhaupt die Realität wieder? Oder decken sich die (unausgesprochenen) Vorstellungen, die hinter Äußerungen stehen, überhaupt mit den Vorstellungen der Anderen?
Ein Beispiel:  
Isabell schrieb:Meine Fragen bei freilaufenden Hühnern wären dann zum Beispiel, liegt dann nicht überall Hühnerkacke rum, wie sieht es mit den Verantwortlichkeiten aus (siehe anderer Beitrag von mir), muss ich dann ständig aufpassen, dass kein Huhn ausversehen aus der Haustür entwischt etc.?
Niemand hat von freilaufenden Hühnern geschrieben. Wenn bei "Hühnerhaltung" aber die Vorstellung besteht, dass diese ganz klar frei rumlaufen, dann wird der-/diejenige ggf. gegen Hühnerhaltung sein. Daher meine Anregung: Lasst uns bitte dahinter schauen und Vorstellungen hinterfragen und eigene Bedürfnisse klären.

Liebe Grüße
Christoph
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Stefan
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Tiere auf dem Hof Empty Re: Tiere auf dem Hof

Mo Aug 01, 2022 3:14 pm
Mir scheint, dieses Thema bietet sehr viel Gesprächsbedarf und hat vor allem einen gewissen emotionalen Anteil. Ich halte es daher für das Forum eher ungeeignet, da im reinen Schriftverkehr immer so viel Gefühl verloren geht. Wie wäre es, wenn wir uns dieses Thema für das nächste Orga-Treffen vornehmen?

Petra mag diesen Beitrag

Christoph
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Tiere auf dem Hof Empty Re: Tiere auf dem Hof

Mo Aug 01, 2022 5:33 pm
Hi Stefan,

ich denke, man könnte es schon hier diskutieren, wenn sich jeder entsprechend mitteilt. D.h., auch genügend Infos, wo jeder und jede bzgl. Tierhaltung steht, die grundsätzliche Haltung dazu, bisherige Erfahrungen usw. Nur so oberflächlich und pauschalisiert wie: "Hof zu klein, keine Tierhaltung möglich"...das ist dann doch etwas zu platt. Da wünsche ich mir schon etwas mehr Tiefgang und Substanz in der Diskussion.

Ich kenne Foren, wo solche Themen sehr tiefgründig diskutiert werden. Es geht. Wenn man will. ;-) An mir soll es nicht liegen.

Ich bin offen, für jede Art der Diskussion, egal, ob schriftlich oder mündlich. Gerne hier, aber (wenn gewünscht) gerne auch beim nächsten Treffen im direkten Gespräch live.

Ob eine Diskussion gelingt, das liegt an uns. Nur an uns. Nicht am Forum oder an sonst etwas.

Liebe Grüße
Christoph
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Achim
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Tiere auf dem Hof Empty Re: Tiere auf dem Hof

Di Aug 02, 2022 1:39 pm
Ich möchte hier gerne auch meine Meinung zur Tierhaltung abgeben. Dennoch bin ich sehr dafür dass persönlich zu besprechen.

Pauschal bin ich gegen die Haltung von Nutztieren. Nicht nur kommerziell sondern auch privat Damit meine ich sämtliche Tiere die zum Verzehr gehalten werden oder deren Körper und "Stoffwechselprodukte" verarbeitet werden. Mir persönlich fällt es schwer zu rechtfertigen, warum ich ein Tier in einer unnatürlichen Umgebung einsperren muss oder es in Gefangenschaft geboren werden sollte. Ich empfinde das leid der Tiere mit und habe Mitgefühl mit ihnen.
Vögel oder Fische, die tausende Kilometer in freier Wildbahn zurück legen, zu meinem Amüsement einzusperren ist für mich falsch. Und für größere Nutztiere ist der Hof zu klein um ihnen und den Menschen genügend Raum zu geben. Auch kleine Wachteln, Mehrschweinchen oder Hühner freuen sich sicher über mehr Abwechslung als einen Verschlag und eine eingezäunten Fläche davor. Und selbst ein großer Käfig ist ein Käfig. Ich bin auch gerne frei.
Bei Tieren, die als Kamerad/Freund mit Menschen zusammen leben (z.B. Hund oder Katze) und denen ihr freier Wille nicht komplett versagt wird, sehe ich keine Probleme.
Ich versuche praktisch keine tierischen Lebensmittel zu konsumieren und hadere schon immer wieder bei Eiern mit mir, da ich den Bruderhahn nicht töten würde und das auch von niemandem sonst verlangen möchte.
Soweit erstmal von mir.
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